Die PHP-Falle von Hosteurope…

PHP bildet die Basis für jede moderne Website – Quelle: minerva Studio @ stock.adobe.com

Vor einigen Wochen hat Hosteurope seinen Kunden mitgeteilt, dass sie im November 2022 den Support für PHP 7.4 einstellen. Die Server werden dann automatisch auf 8.1 umgestellt. Was für viele Endkunden erst mal nur nach einer kryptischen Information klingt („die wolten mir bestimmt wieder was verkaufen… brauche ich bestimmt gar nicht… oder das ist irgend so eine Phishing-Mail, die kommen doch momentan ständig…“), kann im Zweifel für lange Gesichter im November sorgen. Dann nämlich, wenn Teile der bisherigen Website (das verwendete Content Management System, das installierte Template oder einzelne Plugins) nicht mit PHP 8 kompatibel sind.

Bis dahin gibt es im Kundenmenü die Möglichkeit, die Umstellung zu testen – und bis November auch noch die Möglichkeit, auf 7.4 zurückzustellen.

Nun betreue ich inzwischen mehr als 100 Websites, die bei den unterschiedlichsten Hostern liegen. Einige davon auch bei Hosteurope. Und so habe ich dann mal meinen Kundenstamm nach Hosteurope-Kunden durchforstet und jeweils die Kompatibilität mit 8.0 getestet. Fazit: Bei etwa der Hälfte der Kunden liegt ein Problem vor. Und wenn nichts passiert, ist im schlimmsten Fall die Website im November gar nicht mehr erreichbar.

Ich bin nun dabei, diese Websites umzustellen – auf ein anderes Content Management System oder mit einem anderen Template etc. Ziemlich viel Arbeit, je nachdem, wie umfangreich die jeweilige Website ist.

Aber Hosteurope ist da erst der Anfang. Ich bin mir sicher, auch Ionos oder Strato werden demnächst ältere PHP-Versionen nicht mehr unterstützen. Diese beiden Provider sind ja für den sogenannten „Extended Support“ bekannt, bei dem für die weitere Berücksichtigung älterer PHP-Versionen ein monatlicher Zusatzbetrag fällig wird.

Im Gegensatz dazu bekennt sich z.B. domainfactory offen dazu, ältere PHP-Versionen länger und auch ohne Aufpreis zur Verfügung zu stellen. Auch all-inkl (der von mir generell präferierte Hostinganbieter) hat ältere Versionen kostenfrei mit im Programm.

Natürlich sollte grundsätzlich immer darauf geachtet werden, dass aktuelle PHP-Versionen verwendet werden – aber nicht jeder Kunde ist jedes Jahr in der Lage, seine Website umfangreich anzupassen. Nicht jedes verwendete Content Management System oder Template wird ständig weiterentwickelt, sodass manchmal Updates gar nicht zur Verfügung stehen. Und nicht jedes Update ist mit wenigen Klicks und ohne grundlegende Kenntnisse installierbar. Daher empfehle ich grundsätzlich IMMER für eine Website auch einen Wartungsvertrag mit abzuschließen. Denn dann haben Sie einen Ansprechpartner, der sich genau um diese Dinge kümmert.

Was also tun? Erst mal: Nehmen Sie Hinweismails Ihres Hosting-Anbieters ernst. Überprüfen Sie, ob die Mail echt ist. Im Zweifel fragen Sie jemanden, der sich damit auskennt. Und überprüfen Sie, ob Handlungsbedarf besteht. Und zwar BEVOR der Server, auf dem Ihre Website liegt, umgestellt wird. Denn danach ist es oft zu spät, um noch etwas zu rekonstruieren.

Haben Sie Fragen zu den PHP-Einstellungen Ihres Hosters und Sie wissen nicht genau, ob Sie handeln müssen? Kontaktieren Sie mich – gerne schaue ich mir Ihre Website an und helfe Ihnen!


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